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  • Anna

Familienurlaub in Melbourne


Donnerstag, 25.04.2019 9:30am

Mit Gepäck als würden wir auswandern, kranken Hosteltern, schreienden Kinder, aber trotzdem viel Euphorie ging es für mich mit meiner Hostfamily in den ersten Familienurlaub nach Frankston/Melbourne. Es lagen geplante 8 Stunden Autofahrt vor mir. Links von mir ein müdes Baby. Rechts von mir ein gelangweiltes Kleinkind. Der Road Trip kann beginnen würde ich mal sagen. Aus gedachten 8 Stunden wurden nach mehreren Pausen dann 10 und ich musste tief in die Kinder-Entertainment Kiste greifen.


19:34pm

Endlich!!! Wir sind alle mehr oder weniger heil angekommen. Und so hieß es gleich mal auf zum ersten Familienessen. Wir waren bei Anisas Großmutter zum Dinner eingeladen. Ich war hundemüde und wollte eigentlich nur ins Bett, aber wann bekommt man schon nochmal die Chance traditionell Persisch zu essen, dass sollte nicht das letzte persische Essen an diesem Wochenende sein. Denn Anisas Familie väterlicherseits kommt aus dem Iran. (leben aber alle seit Jahrzehnten in Australien) Es war ausgezeichnetes Essen – kann nur jedem empfehlen auch mal persisch zu essen! Nach dem leckeren Dinner ging es zu Anisas Onkel nach Hause wo wir die nächsten Tage verbrachten. Dort angekommen traf uns alle der Schlag, denn es war im Haus kälter als draußen im Freien. So etwas wie eine Heizung kennen die hier anscheinend nicht, denn es hatte in diesem Haus vielleicht 15 Grad. Für mich als Frostbeule purer Horror. Aber naja, ich freute mich auf die nächsten Tage und so ging ich mit 5 Schichten Gewand ins Bett. (kleiner Fun-Fact: keine meiner AuPair Freundinnen aus Deutschland kennt das Wort Gewand. Ist anscheinend voll das österreichische Wort, haha - die sagen alle Kleidung)


Freitag, 26.04.2019

Ich hatte an diesem Tag frei und deswegen machte ich mich auf den Weg in die Stadt nach Melbourne. Dort verabredete ich mich mit Thea. Sie lernte ich im Flugzeug auf dem Weg nach Australien kennen. Ihre Hostfamily lebt aber in Melbourne, deswegen sahen wir uns seit den Orientation Days in Sydney nicht mehr. Wir verstanden uns aber so gut, dass für uns klar war, wir müssen aus auf jeden Fall wiedersehen. Und so nutzten wir natürlich an diesem Tag die Chance und verabredeten uns. Es war so schön als wir uns am Bahnsteig wiedersahen und ich lief Thea in die Arme. Der Flug ans andere Ende der Welt hat uns einfach so eng zusammengeschweißt.

Gemeinsam ging es zu den Brighton Bathing Boxes. Auch bekannt als Rainbow Houses. Da das Wetter nicht unbedingt mitspielte und es regnete setzten wir uns zuerst mal in eines der Cafés dort am Strand. Nach Stunden, in denen wir tratschten und Café tranken besserte sich das Wetter – auch wenn nur für kurze Zeit – machten wir uns auf den Weg zu den Strandhäusern. Ich war so begeistert von dem Strandabschnitt. Die Häuser sind einfach so süß und jedes für sich einzigartig. Normalerweise ist das ein richtiger Touristen Magnet aber aufgrund des „tollen“ Wetters war der Strand fast leer und wir genossen den Spaziergang dort. Ich kann den Strand dort auf jeden Fall empfehlen aber wenn möglich bei besserem Wetter. Thea musste am Nachmittag leider arbeiten und so machte ich eine City Tour durch Melbourne, denn ich hatte ja nur einen Tag, um die Stadt zu erkunden – was definitiv nicht reicht. Melbourne ist so vielseitig und eine Stadt, in der so viele verschieden Kulturen aufeinandertreffen. Es gibt richtige Viertel – Little Italy – China Town – Greek Quater… Die Stadttour, die ich machte, war eine Free Walking Tour (wie der Name schon sagt ist sie gratis, man kann am Ende aber dem Tour Guide eine kleine „Spende“ geben. So viel wie man möchte) und ich kann sie nur wärmstens empfehlen. Man erfährt viel Insiderwissen und bekommt gleichzeitig auch noch Empfehlungen von den Einheimischen. Also wenn jemand mit wenig Budget reist, erkundigt euch nach diesen Touren, es gibt sie in fast jeder Großstadt. Am Abend kam dann Thea wieder in die Stadt zu mir und wir gingen köstlich Essen. Leider mussten wir uns danach voneinander verabschieden, denn ich musste wieder eine Stunde mit dem Zug raus aus der Stadt fahren. Für uns beide stand aber fest, wir sehen uns wieder. Egal wo oder wie.


Samstag, 27.04.2019

Eigentlich hatte ich Samstag auch noch frei, um Melbourne zu erkunden. Ich entschied mich aber dagegen, denn meine Hostfamily fuhr an diesem Tag zu den Hot Springs (das sind Thermalquellen im freien) und fragte mich ob ich mitkommen möchte. Wer sagt da schon nein? Und Gott sei Dank entschied ich mich dafür, denn es war traumhaft schön dort. Die Hot Springswaren Entspannung pur! Und dass trotz Kinder. Warum können wir so etwas nicht zu Hause haben? Oder haben wir so etwas in der Art und ich weiß einfach nichts davon? Und ich meine jetzt keine Therme.

Am Nachmittag besuchten wir dann weitere Verwandte meiner Hostfamily und am Abend gab es wieder persisches Dinner bei der Großmutter.


Sonntag, 28.04.2019

Ich habe schon zwei Nächte in diesem arschkalten Haus überstanden. Nur noch zwei weitere… Meine Hosteltern waren an diesem Tag auf einer Hochzeit eingeladen und so blieb ich zu Hause mit den Kindern. Da ich aber nicht wirklich etwas mit ihnen unternehmen konnte kam Ryans Schwester vorbei – die in Melbourne wohnt – um den Nachmittag mit uns zu verbringen. Ich lernte sie erst an diesem Tag kennen, aber ich schloss sie sofort in mein Herz. Sie ist eine richtig liebenswerte Person, die ein bisschen verrückt und aufgedreht ist aber so symphytisch, dass es richtig angenehm ist sich mit ihr zu unterhalten. In gewisser Hinsicht erinnert sie mich aber auch an meine große Schwester, haha! Als die Kinder im Bett waren und Ryans Schwester auch nach Hause fuhr, verbrachte ich den Abend damit, mit zahlreichen Freunden von zuhause zu skypen – was bei schlechtem Wlan wie ich es dort im „Eishaus“ – so wie Anisa und ich es nannten – die nervenaufreibendste Tätigkeit überhaupt ist.


Montag, 29.04.2019

Unser letzter richtiger Tag in Melbourne ist angebrochen und auch den verbrachte ich hauptsächlich mit den Kindern, denn meine Hosteltern mussten beide arbeiten. Somit hieß es an diesem Tag spielen – spielen – spielen… Am Abend gab es dann das letzte persische Dinner mit der gesamten Familie.


Dienstag, 30.04.2019

Abreisetag! Eigentlich wären wir bis Mittwoch in Melbourne geblieben, da wir aber die letzten Tage in dem „Eishaus“ verbrachten und es trotz Heizstrahler noch immer gleich kalt war und auch meine Hosteltern noch immer krank waren haben wir uns entschlossen schon einen Tag vorher nach Hause zu fahren. Das hieß dann also Road Trip 2.0! Und ich hatte sowas von keine Lust darauf. Am liebsten hätte ich mit dem Finger geschnipst und wäre wieder in Canberra gewesen, aber leider ist das beamen noch nicht erfunden. Also musste ich meine Kinder-Entertainment Künste wieder unter Beweis stellen. Ich war ja mittlerweile schon geübt darin und so war diese Autofahrt besser als die erste. Dennoch zählte ich die Minuten nach Canberra und war so froh wieder „zuhause“ zu sein. Hundemüde fiel ich dann in mein Bett und war noch nie so froh über eine Heizung!

Alles in allem waren es echt schöne Tage mit meiner Hostfamily und ich bin ihnen dankbar dafür, dass sie mich mitgenommen haben. Auch wenn es ein richtiger Familienurlaub war und ich wenig Zeit für mich hatte, hat es ausgereicht um mein Interesse an Melbourne zu wecken. Es steht für mich auf jeden Fall fest, dass ich nochmal in diese Stadt muss, um sie genauer zu erkunden. Kann es kaum erwarten, mehr von diesem wunderschönen Land zu sehen…


Anna xx


Nur ganz wenig Gepäck

Wenigstens hatte ich hinten in der Mitte eine gute Sicht

Brighton Bathing Boxes

Thea und ich waren richtig begeistert

Jedes Strandhäuschen für sich richtig süß

Melbourne's Hauptbahnhof

Skyline von Melbourne

Skyline per Nacht

Remy und ich in den Hot Springs


Meine Hostmum Anisa und ich


Ein kleiner Einblick in die Anlage

Resultat nach 10 Stunden Autofahrt


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