Juli – blauer Himmel. 30 Grad und Sonnenschein. So kenne und liebe ich meinen Geburtstagsmonat seitdem ich ein kleines Kind bin. Doch in Australien ist es Winter – tiefster Winter. Naja, australischer tiefster Winter. Also irgendwie dann doch nicht so kalt wie zuhause, aber definitiv kälter als ich es erwartet hatte. Bei -3 Grad in der Früh entschied ich mich dann doch dazu mir eine Winterjacke zu kaufen. So viel zum derzeitigen Wetter.
Dienstag, 02.07.2019
Da man bei diesem Wetter teilweise richtig schwer, mit anderen AuPairs eine Freizeit Beschäftigung findet, stand „mal wieder“ shoppen im Outlet und Doubleshot (wer es noch nicht weiß, es ist mein absolutes Lieblings Café) am Plan. Es war schön Saskia nach so langer Zeit – sie war ein Monat reisen mit ihrer Mama – wieder zu sehen.
Samstag, 06.07.2019
Ich bin mittlerweile 4 Monate in Australien, aber bis auf Kängurus habe ich noch keine typisch australischen Tiere gesehen. Um das zu ändern machte ich einen Tagesausflug mit Hanna in das Tidbinbilla Nature Reserve. Dort kann man mit viel Glück, alle möglichen Tiere in ihrer freien Wildbahn sehen. Schon beim Eingang des Reservates warteten zwei Emus auf uns. Da es unzählige Wanderwege und Pfade gibt kann man durch den ganzen „Park“ auch wandern, wir entschlossen uns aber mit dem Auto durch zu fahren und immer wieder mal zu Fuß durch die Natur zu gehen. Gefolgt von den Emus, sahen wir danach unzählige Kängurus und auch Wallabys. Ach… es ist einfach immer wieder cool Tiere zu sehen, die es bei uns zuhause nur in Zoos gibt und dann auch noch nur wenige Meter von einem entfernt, ohne einen Zaun oder sonst etwas dazwischen. Später sahen wir noch Koalas und auch Schnabeltiere, sowie super viele verschiedene Vögel. Ich kann einen Trip dorthin nur wärmstens empfehlen, denn man sieht viele Tiere in freier Natur.
Spontan ging es danach noch zu den Gibraltar Falls, da Hanna die Wasserfälle noch nicht kannte. Sie war richtig begeistert, so wie ich damals als ich den Blick das erste Mal sah.
Da wir seit in der Früh unterwegs sind und richtig müde waren ging es für uns dann abends nur noch zu Vapiano und danach ins Bett.
Geburtstagswochenende:
Freitag, 12.07.2019 – Sonntag, 14.07.2019
Wer mich gut kennt weiß, dass ich ein absolutes Geburtstagskind bin. Für mich ist mein Geburtstag mein ganz persönlicher Jahresrückblick. Was habe ich in einem Jahr erreicht? Was habe ich erlebt und gelernt? Wo stand ich vor einem Jahr? Ich liebe einfach meinen Geburtstag und freue mich darauf das ganze Jahr über, mit meiner Familie und Freunden zu feiern und das Leben zu genießen. Daher war ich schon traurig, dass ich nicht zuhause war. Doch meine Hostfamily und meine liebe Hanna haben meinen Geburtstag wunderschön für mich gemacht und rückblickend bin ich super froh, ihn so verbracht zu haben.
Wie es sich gehört habe ich natürlich in meinen Geburtstag hinein gefeiert. An diesem Freitagabend war zufälligerweise Laura (das alte AuPair meiner Hostfamily) bei uns zu Besuch und wir hatten zu viert ein schönes Dinner und wollten eigentlich danach nur gemütlich einen Film schauen und bis Mitternacht warten. Aber nach dem ein oder anderen Aperol Spritz und mehreren Achtel Wein, war es plötzlich schon null Uhr und somit der 13 Juli - mein Geburtstag. Wir stoßen zusammen an und jeder gratulierte mir. Für meinen Hostdad ging es dann ins Bett aber wir Girls unterhielten uns so gut, dass es plötzlich schon drei Uhr morgens war als ich in meinem Bett lag. Und so wachte ich an meinem Geburtstagsmorgen mit dem übelsten Hangover meines Lebens auf und dachte jeden Moment explodiert mein Kopf. Ich lach mich heute noch dafür aus. Eigentlich wollte mir Ryan zum Frühstück Pancakes machen, aber nach einem halben Toast und einer Ibumetin ging es für mich wieder ins Bett, denn ich musste bis 12 Uhr fit sein, denn meine Hosteltern führten mich schick in ein Weingut, namens Pialligo Estate (große Empfehlung) zum Essen aus. Ich muss sagen nach ein paar Stunden mehr Schlaf ging es mir schon viel besser und ich freute mich schon richtig auf mein Geburtstagslunch.
Als wir im Weingut ankamen, war ich richtig überwältigt – ich dachte mir nur, da darf ich meinen Geburtstag feiern - es war wunderschön dort, super modern, aber rustikal zu gleich. Natürlich genießt man zu so köstlichem Essen einen Wein – vor allem weil es eben in einem Weingut war. Was natürlich dazu führte, dass ich meinen Alkoholspiegel noch immer hielt. Als wir vom Essen nach Hause kamen, telefonierte ich erstmal mit meiner ganzen Familie von zu Hause und bedankte mich für die Geschenke, welche sie mir ans andere Ende der Welt geschickt haben. Jedoch musste ich mich bevor Hanna später kam für noch ein paar Stunden hinlegen, denn ich wurde wieder unglaublich müde. Worauf ich mich schon den ganzen Tag freute, war das Hanna abends zu mir kam, da sie einfach meine beste Freundin hier in Australien ist und deswegen musste ich sie einfach an meinem Geburtstag sehen. Ryan machte für uns Cocktails zuhause, bevor es für Hanna und mich dann ins Nachtleben Canberras ging. Ich bekam von ihr eine Geburtstagskrone geschenkt, welche ich den gesamten Abend trug – bis ich sie um 2 Uhr nachts irgendwie kaputt machte – ich habe bis jetzt keine Ahnung wie das passiert ist haha. Beim fortgehen, hatten wir beide wie immer Spaß und tanzten die ganze Nacht. Am nächsten Morgen schliefen wir lange aus und ich fühlte mich im Gegensatz zum Tag davor fit wie ein Turnschuh. Was auch super gut war, denn es ging noch ein letztes Mal zum Lunch aus.
Diesmal zu Grease Monkey (ein typisch amerikanisches Burger Restaurant) in Canberra, super lecker und genau das richtige nachdem man gefühlt zwei Tage nur getrunken hat haha. Der Burger dort ist zum hineinlegen und ich kann das Lokal nur weiterempfehlen. Nachmittags wurde dann nur noch mit einem Film entspannt und von dem langen, aufregenden und unglaublich lustigen Wochenende erholt. Ich habe schon lange nicht mehr so viel gelacht und ich bin für dieses tolle Geburtstagswochenende unendlich dankbar, es hat einfach alle meine Vorstellungen übertroffen.
Dienstag, 16.07.2019
In den letzten Wochen war es wirklich kalt in Canberra – Winter eben. Ich dachte aber niemals, dass der australische Winter wirklich so kalt ist. Naja, da wurde ich letzte Woche bei -3 Grad am Morgen wohl eines besserem belehrt. Minusgrade im Juli habe ich halt auch noch nie in meinem Leben miterlebt. Ich erlebe hier einfach jeden Tag etwas Neues. Wie auch an diesem Tag, denn aufgrund des kalten Wetters machten wir einen Familienausflug in die Berge, damit Remy und Jude zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee sehen. Ja ihr habt richtig gelesen, wir hatten Schnee in Australien!!! Ich war richtig begeistert – glaub sogar mehr als Remy - und es war einfach nur verrückt den Schnee zu sehen. Auch wenn es mehr Kunstschnee war als echter haha. Wer kann schon behaupten er war Schlittenfahren in Australien, einfach nur verrückt. Remy und ich haben danach sogar noch einen Schneemann gebaut. Bevor es dann wieder nach Hause ging gab es noch Heiße Schokolade und Marshmallows.
Donnerstag, 18.07.2019
Da ich Donnerstag untertags die Kids nicht habe und Hanna auch nicht arbeitet dachten wir uns wir machen eine kleine Wanderung zum bekannten Shepards Lookout. Wir waren schon richtig gespannt und laut Navi brauchten wir auch nur 30 Minuten. Doch nach den besagten 30 Minuten kamen wir wo ganz anders an, denn von dort sollte man 3h zum Aussichtspunkt wandern. Probs gehen raus an Hannas Navigations-skills haha. Aber es war uns egal denn wir sind ja abenteuerlustig und genossen das Lunch dann einfach irgendwo im nirgendwo an einem Flussbett. Mit der richtigen Adresse im Gepäck ging es danach aber noch zum wirklichen Lookout, bei dem wir auch nur eine halbe Stunde zu Fuß gehen mussten. Die Aussicht ist wunderschön und für einen kleinen Nachmittagsausflug perfekt geeignet, denn man fährt überhaupt nicht lang hin.
Freitag, 19.07.2019
Wenn man schon für so lange Zeit in Canberra wohnt - der Hauptstadt Australiens – sollte man zumindest einmal im „Parlament House“ gewesen sein. Hanna und ich machten eine der gratis Touren die dort angeboten werden, welche natürlich auf englisch war und durch den Akzent des Tourguide musste man sich wirklich sehr konzentrieren damit man alle Infos versteht. Das Parlament House an sich ist super modern und alles ist sehr schlicht und steril. Ich muss sagen ich glaube ich finde das „Old Parlament House“ irgendwie cooler, da es mehr Charme hat. Anschließend ging es für Hanna und mich noch ins Dumpling House (ist ein chinesisches Restaurant) super lecker asiatisch essen. Kann ich nur wärmstens empfehlen!
Samstag, 20.07.2019
Mein Samstag Brunch Date war heute mal meine liebe Remy. Da Anisa noch Fotos für einen Kunden fertig machen musste, nahm ich ihr für den morgen Remy ab und ging zuerst Enten füttern mit ihr. Danach saßen wir uns in ein süßes Café und ließen uns unser Croissant schmecken. Ich bin einfach so froh, dass ich mit Remy so eine enge und gute Beziehung habe – auch wenn sie mich oft in den Wahnsinn treibt – und ich sie einfach nur liebe.
Später traf ich mich noch mit Hanna den für uns ging es abends in den neuen Lion King Film. Ich freute mich schon riesig auf den Film, den dank Remy durfte ich in den vergangenen Wochen öfters König der Löwen schauen als in meinem gesamten Leben davor haha. Aufgrund dessen kannte ich natürlich jeden Song auswendig und konnte bei gewissen stellen des Filmes sogar mitsprechen. Die Ansprüche waren dementsprechend hoch und ich muss sagen sie wurden übertroffen. Von Minute eins hatte mich der Film. Die englischen Stimmen waren einfach so passend und die Musik der Hammer – daher musste ich natürlich alle Lieder lautstark im Kinosaal mitsingen, worüber sich Hanna super toll freute hahaha. Auch die Animation der „echten“ Tiere war so gut, dass ich oftmals dachte, es wären echte Tiere. Mein absolutes Highlight war Pumba!
Und falls bis heute jemand den Film noch nicht gesehen, macht es! Ihr werdet es nicht bereuen, ansonsten dürft ihr mir die Schuld dafür geben. Von den neu verfilmten Disney Filmen ist Lion King definitiv mein Favorit. Da morgen eine kleine Wanderung geplant war, machten wir einen Sleepover bei Hanna.
Sonntag, 21.07.2019
Am Donnerstag hatten wir so Spaß bei unserer Wanderung und haben deswegen beschlossen heute wieder eine zu machen. Es ging zu den Booroomba Rocks, von dort soll man einen wunderschönen Blick über das Buschland Canberras haben. Mit voller Vorfreude und Picknick im Gepäck ging es gleich nach dem Frühstück los. Uns war bewusst, dass der Weg kurvig ist und die Straße nicht wirklich gut sein wird. Aber, dass die letzten drei Kilometer aus einer Schotterstraße, die so steil ist wie der Schlossberg in Graz besteht und dreißig Zentimeter tiefe Schlaglöcher hat, hat meinen alten Opel schön ins Schwitzen gebracht. Durchrüttelt aber heil angekommen, nahmen wir den Wanderweg auf uns. Oben angekommen waren wir richtig überwältigt vom Ausblick. Grüne Wälder wie weit das Auge reicht und ich fühlte mich ein bisschen als wäre ich in den österreichischen Alpen. Man sah einfach so weit, dass man in der Ferne sogar Canberra City sah. Und da saßen wir dann sicher eine halbe Stunde, aßen unser Lunch und genossen die Natur.
Ich habe erst in Australien so richtig gemerkt, wie gerne ich in meiner Freizeit in der Natur bin und bei solchen Ausflügen richtig abschalten kann. Trotz der holprigen Anfahrt hat sich die steile Wanderung nach oben 100% gelohnt und ich kann es nur weiterempfehlen, wenn man in Canberra ist einen Tagesausflug zu den Booroomba Rocks zu machen.
Montag, 22.07.2019
Nicht nur Hanna und ich sind befreundet, sondern mittlerweile auch unsere Hostkinder, was super cool ist, denn so sehen wir uns auch super oft für Playdates an unseren Arbeitstagen. An diesem Tag trafen wir uns mit den Kids am Spielplatz, dem Boundless Playground, (für jedes AuPair in Canberra ein Tipp – der ist einfach nur großartig) und auch wenn die Kinder nicht im gleichen Alter sind, spielen sie so gut miteinander, was mir und Hanna wiederum Zeit zum Tratschen gibt haha.
Samstag 27.07.2019
Wenn es eines ist, das ich in Australien für mich entdeckt habe, ist es am Wochenende mit einer Freundin lecker brunchen zu gehen. Canberra hat unzählige Möglichkeiten, aber irgendwie verschlägt es mich immer wieder in die gleichen Cafés und so traf ich mich mit meiner Hanna mal wieder bei Doubleshot. Ihr müsst mittlerweile ja glauben ich bin verrückt, aber wenn man einmal dort war versteht man mich, glaubt mir. Das Essen dort ist himmlisch. Da es Hanna nicht so gut ging an diesem Tag, schmissen wir unsere Pläne über Board und machten uns einen schönen Mädelstag bei ihr zuhause. Hab dieses Girl einfach so lieb. Dass ich mich von ihr in wenigen Wochen verabschieden muss macht mich so traurig…
Sonntag, 28.07.2019
Diesen Sonntag stand nicht viel am Programm. Es ging für uns als Family nämlich auf einen Familiengeburtstag – der Bruder meiner Hostdads wurde 30 – in ein Weingut eine Stunde außerhalb der Stadt. Ich verstehe mich mit allen Verwandten meiner Hostfamily so gut und sie integrieren mich so gut, dass es sich oft so anfühlt als wäre ich schon immer Teil davon. Die Feier ging so lange, dass wir erst abends nach Hause kamen und wir nur noch eine Family Movie Night machten und einer Remys Lieblingsfilme WALL-E schauten. Solche Tage mit meiner Hostfamilie finde ich richtig schön und sie bestätigen mir immer wieder, dass ich die beste Familie habe.
Montag, 29.07.2019 - Freitag, 02.08.2019
Dass diese Woche anstrengend wird, wusste ich schon von vornherein – aber so hart dachte ich wiederum nicht – denn meine Hostmum ist die ganze Woche beruflich unterwegs und ab Donnerstag war auch mein Hostdad nicht mehr zuhause. Anisa veranstaltete nämlich einen Fotografie Workshop, den sie mit einer anderen Fotografin leitete. Er war super erfolgreich und ich freue mich richtig für meine Hostmum, dass es beruflich für sie so gut läuft. Jedoch hieß es für mich diese Woche super viel arbeiten. Ich hatte die Kids täglich von in der Früh bis am Abend, sodass ich sie auch zu meinen Freizeit Aktivitäten mitnahm. Hanna und ich wollten uns nämlich zum Kaffee trinken treffen und so packte ich Remy und Jude einfach mit ein. Aus dem geplanten „Girls-Tratsch“ wurde „Mum-Life“ und ich lief mit einem schreienden Baby im Café auf und ab, Remy blieb im Hochstuhl stecken und ich wurde von anderen „Müttern“ richtig angestarrt. Mit Essen konnte ich dann beide Kids dennoch beruhigen und es ging mit Hannas Kindern, die gerade aus der Schule kamen, noch an den See Enten füttern und auf den Spielplatz. Am Abend musste ich dann noch Essen kochen und die Kids ins Bett bringen. Ich würde mal sagen: Mum life suits me! Am nächsten Tag war Remy im Kindergarten und so hatte ich, Gott sei Dank nur Jude tagsüber. Jedoch war mein Hostdad ab diesem Tag nicht mehr zu Hause – und sie konnten niemanden finden der die Kinder über Nacht nimmt – so war ich mit ihnen die Nacht alleine zu Hause. Ich war super nervös davor die ganze Verantwortung zu haben, und bis auf, dass ich mehrmals in der Nacht aufgrund eines hungrigen Baby Boys aufstehen musste und Remy meinte um 6 Uhr morgens hell wach zu sein, verlief alles gut.
Fazit nach vier Monaten:
Ich bleibe hier. Hier in Australien - okay nicht für immer. Aber ich habe mich dazu entschlossen mein Jahr in Australien voll zu machen und bis März 2020 Down Under zu wohnen. Leider konnte ich nicht bei meiner super coolen und einfach für mich perfekten Hostfamily bleiben, da sie bereits mit einem AuPair gematched haben und diesem selbst verständlich nicht absagen wollten. Über meine Agentur, machte ich mich dann auf die Suche nach einer neuen Hostfamily und ich bin richtig glücklich eine tolle Familie gefunden zu haben. Es geht im September für mich nach Newcastle und ich freue mich schon sehr dann 5 Monate direkt am Meer zu wohnen. Doch jetzt genieße ich mal die letzten Wochen in Canberra bevor ich dann Goodbye sagen muss und mit meinen Eltern (und nicht zu vergessen meiner kleinen Schwester) zwei Wochen quer durch Australien reise.
Die letzten Wochen in Canberra waren, stressig, kalt und mit aller Art an Emotionen gefüllt. Mehr dazu im Nächsten Blogpost!
Anna xx
mehr leckeres Essen!